Interview mit Christian Öhri, FBP-Vorsteherkandidat von Ruggell

Christian Öhri: «Ich setze mich mit viel Herzblut, Kompetenz und klaren Zielen für unser Ruggell ein»

Christian Öhri, FBP-Vorsteherkandidat von Ruggell, ist eine fachlich kompetente, empathische und führungserfahrene Persönlichkeit. Er bringt für das verantwortungsvolle Amt des Gemeindevorstehers die besten Voraussetzungen mit.

INTERVIEW:  JOHANNES KAISER

Wie läuft die Wahlzeit? Was für eine Rückmeldung geben dir deine vielen Kontakte für dich und dein Team?

Christian Öhri: Es ist eine spannende und einzigartige Zeit. Wir alle im Team erhalten gute Rückmeldungen und sind in den letzten Wochen und Monaten eng zusammengewachsen. Wir kommen aus unterschiedlichen Branchen, was einen guten Mix ausmacht. Wir alle setzen uns schon heute auf den unterschiedlichsten Ebenen mit viel Herzblut, Kompetenz und klaren Zielen für Ruggell ein. Wir alle sind auch bereit und würden uns freuen, nach den Wahlen Verantwortung im Gemeinderat und Vorsteheramt zu tragen.

Als Magister in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik bringst du beste Voraussetzungen für die vielfältigen Führungsaufgaben einer Gemeinde mit.

In den letzten acht Jahren konnte ich vor allem von meinem Schwerpunktfächern Organisationsentwicklung, Projektmanagement und Personalmanagement profitieren. Vor fünf Jahren durfte ich als Projektleiter ein Konzept für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement in unserer Verwaltung einführen und umsetzen. Als Vorsteher ist man nicht «nur» Politiker, sondern – im Fall von Ruggell – Geschäftsführer einer Verwaltung mit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diesbezüglich ist es mir ganz wichtig, ein guter Chef zu sein und auch intern ein offenes Ohr für Anliegen zu haben.

Seit 2015 bist du in der Gemeindeverwaltung Ruggell als engagierter und initiativer Gemeindesekretär sowie Leiter der Gemeindekanzlei tätig. Du hast somit einen einschlägigen Einblick in die Gemeinderatsarbeit und die diversen Projekte?

Als rechte Hand der Vorsteherin sowie als Protokollführer im Gemeinderat habe ich einen umfassenden Einblick in alle Geschäfte der Gemeinde. Folglich konnte ich verschiedene Projekte leiten sowie als Projektleiter die Gemeinde nach aussen vertreten. Mir hat die Abwechslung stets sehr gut gefallen. Ich bin ein Generalist und sehe mich sowie die Gemeindeverwaltung als attraktive Dienstleister für unsere Einwohnerinnen und Einwohner.

Du hast die Idee aus einer Weiterbildung mitgebracht, Ruggell als erste kinderfreundliche Gemeinde von der UNICEF zertifizieren zu lassen. Dies mit grossem Erfolg, sodass UNICEF ihren Namen mit «Liechtenstein» ergänzt hat. Nun folgen auch weitere Gemeinden diesem Beispiel.

Das freut mich und ich bin stolz darüber. Die nächsten Ziele sind, in den kommenden Jahren für unsere Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen festen Platz in Ruggell zu schaffen. Sie sollen sich dort unter Einhaltung von gemeinsam definierten Rahmenbedingungen treffen und Anlässe durchführen können. UNICEF organisiert mehrmals im Jahr Veranstaltungen, Weiterbildungen sowie Besichtigungen, an denen sich die kinderfreundlichen Gemeinden zu verschiedenen Themen austauschen können. So konnte ich im letzten Jahr in Bern mit den verantwortlichen Jugendarbeitern zwei tolle Beispiele für Jugendplätze besichtigen, was Eindruck gemacht hat. In der Frühen Förderung konnten verschiedene neue Angebote bereits gestartet werden, was mich sehr freut.

Du hast beim landesweiten Aufbau der zivilen Führungsorgane Gemeinden, kurz FOG, mitgewirkt und bist seit Inbetriebnahme im Jahr 2018 stellvertretender Chef Führungsunterstützung in den FOG Unterland. Wie wichtig ist das Thema Sicherheit für dich?

Wie die vergangenen Jahre gezeigt haben, sind auch wir nicht ganz von Krisen verschont geblieben. Wir sind zwar bisher immer mit einem blauen Auge davongekommen, dafür können wir uns nur glücklich schätzen. Die zivilen FOG fungieren als Krisenstäbe, um rasch agieren und die Gemeinden bei ausserordentlichen Situationen unterstützen zu können. Ich durfte im Rahmen meiner Funktion mehrere Ausbildungen besuchen sowie an zahlreichen Übungen teilnehmen. Jüngst habe ich auch bei der Einführung des Gemeindeschutzes mitgewirkt.

«Metanand apacka» ist für dich und dein Team ein besonderes Credo. Was heisst dies für die Einwohnerinnen und Einwohner von Ruggell?

Gemeinsam mit dem Gemeinderat möchte ich im Fall meiner Wahl sehr zeitnah alle Generationen zu einem gemeinsamen Zukunftsworkshop einladen sowie die Meinungen und Anliegen zu verschiedenen Themen aufnehmen. Dies soll jedoch keine einmalige Angelegenheit bleiben. Ich stelle mir vor, einmal pro Monat zu einem Bürgergespräch einzuladen. Dies kann zum Beispiel an einem Stammtisch sein, im Jugendraum oder in der Natur. Umgekehrt würde ich mich freuen, regelmässig zu den verschiedenen Seniorenstammtischen eingeladen zu werden. Mit einer offenen Politik, transparenten Informationen und mit einem starken Einbezug können wir «metanand apacka» und die Gemeinde mit grossem Rückhalt weitergestalten.

Kommen wir zu einem aktuellen Thema, der Revision des Finanzausgleichs. Die Gemeinde Ruggell zählt zu den vier Gemeinden Liechtensteins mit einem höheren Gemeindesteuerzuschlag als 150 Prozent. Besteht die Möglichkeit einer Reduktion und damit zu einer Angleichung an andere Gemeinden?

Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs besteht die Chance, dass Ruggell den Gemeindesteuerzuschlag reduzieren kann. Die Gemeinde hat sehr grosse Investitionsvorhaben in der Finanzplanung der nächsten Jahre. Es ist mein klares Bestreben, mich für eine Reduzierung des Gemeindesteuerzuschlags einzusetzen, sobald dies mit einem guten Gewissen möglich ist. Ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Finanzen steht bei mir an erster Stelle.

Die Gemeinde Ruggell legt auf beste Rahmenbedingungen für das Gewerbe und die Wirtschaft ein grosses Augenmerk. Welche Ziele stehen in diesem Bereich an?

Ruggell ist ein vorbildlicher Wirtschaftsstandort im Dreiländereck. Ich werde mich dafür einsetzen, dass dies so bleibt und die Rahmenbedingungen gemeinsam mit den Unternehmen regelmässig geprüft werden. Wichtig ist mir, dass der Austausch auch ausserhalb der gemeinsamen Projekte wie Unternehmer-Apéro oder LIHGA verstärkt wird. Eine Umfrage ist von der Wirtschaftskommission geplant, in der ich seit acht Jahren Mitglied bin.

Du bist ein begeisterter Vereinsmensch. Vereine geben im kulturellen und gemeinschaftlichen Innenleben einer Gemeinde den Ton an bzw. sorgen für einen guten Zusammenhalt, für gesellige Treffpunkte – sie schaffen Identität. Würdest du auch als Vorsteher aktiver Musikant beim Musikverein Frohsinn bleiben?

Ja, natürlich bleibe ich ein aktiver Musikant. Es ist für mich sehr schöner Ausgleich und gesundheitlich tut mir das Klarinettenspielen sehr gut. Seit Jahren bin ich auch der Wirt in unserem Aufenthaltsraum, und ich freue mich jedes Mal, wenn einmal im Monat nach einer Probe dort auch der gemeinsame Ausklang stattfindet. Ich bin ein begeisterter Vereinsmensch – wie meine ganze Familie – und habe immer schon an den verschiedenen Anlässen teilgenommen, weil ich dies schätze und weil es mir Spass macht. Meine Kinder Valentin und Salome sind im Fussballclub, Judoclub und Salome spielt zusätzlich noch Trompete. Meine Frau Tanja wirkt aktiv bei der Jugendförderung beim FC Ruggell sowie beim Ruggeller Gemeinschaftsgarten mit, so läuft auch immer was.

Ruggell ist eine wunderbare Familien- und Wohngemeinde mit einzigartigem Naherholungsgebiet. Was ist dir in der Entwicklung des Lebensraums deiner Gemeinde besonders wichtig?

Unsere Natur ist einzigartig und soll für die weiteren Generationen auch so bleiben. Mir ist wichtig, dass unser Naturschutzgebiet viel weniger beworben, jedoch mehr zu seinem Schutz kontrolliert wird. Im vergangenen Frühling konnten wir die Zusammenarbeit mit der Naturwacht ausbauen wie auch die Zusammenarbeit mit Feldkirch in Bezug auf das angrenzende Bangser Riet. Ich werde den Aufbau eines Umweltrichtplans unterstützen wie auch den Ausbau von Massnahmen im Bereich der Biodiversität. So ist es mir ein Anliegen, dass in Ruggell mit attraktiven Förderungen viele weitere Wildblumenwiesen entstehen.

Du willst ein Vorsteher für alle sein – für alle Generationen, für Jung und Alt. Was heisst das für dich?

Die Menschen stehen bei mir im Mittelpunkt, dies auch als Vorsteher. Von der Frühen Förderung bis hin zum Wohnen und Leben im Alter hat Ruggell eine hohe Lebensqualität, die es zu bewahren und zu pflegen gilt. Ich werde für alle ein offenes Ohr haben und mein Bestes geben, gemeinsam mit dem Gemeinderat die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Mit meinen klaren Zielen, offenen Türen, Wissen und Erfahrung werde ich mein Bestes geben. Ich bin bereit für das Vorsteheramt und stelle mich mit viel Freude und grosser Motivation dieser Herausforderung.