Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
Liechtenstein öffnete sich vor ein paar Jahren für Casinobetriebe. Den Firmen wurden harte Auflagen gemacht und zum Teil mussten die Casinos an die zwei Jahren warten, bis sie öffnen konnten, was mit enormen Kosten verbunden war. Ungeachtet, dass die Casinos selber Richtlinien haben, um die Kunden vor Spielsucht zu schützen, verhängt nun Liechtenstein die schweizerische Sperrliste über alle Betriebe. Bedeutet; erst lockt man sie ins Land, animierte sie zu investieren und zu arbeiten und kaum sind sie da, fällt man ihnen in den Rücken und zerstört ihnen das Geschäft.
Da stellt sich die Frage, warum hat man den Firmen nicht zu Anfang gesagt, dass wenn sie dann viel investiert haben, man ihnen dann alles kaputt macht? In der Schweiz drüben passt einem Lebensmittelchemiker die Herstellung von saurem Käse nicht und schon wird er dort verboten, obwohl ja nur und wenn überhaupt, in der Rheintalmitte bekannt.
Und was macht Liechtenstein?
Sofort wird bei uns ein Verbot erlassen, den sauren Käse auf die traditionelle Art herzustellen. Immerhin ist bekannt, dass dieser Käse, den man gut als Liechtensteiner Kulturgut bezeichnen kann, schon über Jahrhunderte hergestellt wurde und bislang noch keinem geschadet hat. Ganz im Gegenteil. Die Deutschen kennen speckigen Käse, der ähnlich hergestellt wird, als Olmützer Quargel, Handkäse, Harzer Roller, Tiroler Graukäse usw. Die essen den und sie leben auch alle noch. Schon deshalb weil dieser Käse fettarm und reich an Calcium usw. ist. Gesünder wie Pommes mit Ketchup allemal. Gleichgeschaltet zu diesen Geboten, Verboten, Verordnungen, die Liechtenstein wie im Wahn und ohne Rücksicht auf ihre Auswirkungen absegnet, um im vorauseilenden Musterknabenwahn zu gefallen, leisten sich Regierungschef und Erbprinz ein WEF-Ticket, um mit den Mächtigen dieser Erde in Einklang zu gelangen und denen zu zeigen, dass Liechtenstein ein richtiger und selbständiger Musterstaat mit „eigenen„ Gesetzen ist, dem man ruhig vertrauen könne.