Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
Es steht viel, ja sogar sehr viel in der Zeitung. Quantität läuft dort der Qualität oft zigmal den Rang ab. So ist zu lesen: In Balzers habe eine 61 jährige, grau melierte Frau einen Eisenpfosten touchiert, wodurch der Pfosten beschädigt worden sei. Mit Foto vom Vollpfosten und Auto. In Eschen hätte der Föhn so stark geblasen, dass der Fussabstreifer bei einem Einfamilienhaus merklich nach Norden verschoben wurde. Für die Hausbewohner hätte aber zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden und verletzt wurde laut Polizeibericht niemand.
In Sevelen habe eine männliche Amsel am Freitagmorgen um fünf dermassen laut gesungen, sodass die Vogelwarte Sempach angerufen werden musste. Mit Bild von dem Baum, auf dem die Amsel zwitscherte und ein weiteres von der Vogelwarte. Und grad noch eine Dreiviertelseite für den verletzten, inzwischen aber wieder genesenen Turmfalken von der Autobahnraststätte. Dass anzunehmen ist, dass die Amsel in Sevelen wegen der Klimaerwärmung zu laut gesungen und zweifelsfrei der Falke auch wegen ihr in Schieflage geraten ist, steht ausser Frage. Obwohl, es soll Schnösel geben, die es wagen am menschengemachten Klimawandel zu zweifeln. Aber wenn die CO2-Abgaben noch weiter steigen und auch ihre Geldbeutel leer sind, vergeht auch denen das Herummotzen.
Dann die Berichte aus aller Welt, in welchen wir die Befindlichkeiten von Trump, Papst und Putin erfahren, mit Anweisungen was zu machen wäre, damit diese Welt besser würde. Die Berichte über den Krieg in der Ukraine und den bösen alles fressen wollenden Russen sind aber inzwischen auf ein erträgliches Mass gesunken. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass Europa ohne Gas und ohne weitere nützliche Dinge aus Russland einer dunklen Zukunft in ihre neckischen Augen wird blicken müssen.
Nun gilt es für die Zeitungen, sich geschickt aus der Affäre zu schreiben, aber bloss nicht fragen, wie reich Selenski dank dem Krieg geworden ist. Dann lieber wieder eine neue Amsel singen lassen.