Lesermeinung von lic. Oec. Karlheinz Ospelt, Vaduz

In seiner gestrigen Schlagzeile „Neubau laut Regierung das teuerste Szenario“ versucht Journalist Gary Kaufmann (G.K.) im „Vaterland“ krampfhaft zu erklären, dass die Zahlen im offiziellen Bericht und Antrag (B&A) Nr. 59/2024 der Regierung an den Landtag falsch seien. Er behauptet damit indirekt, dass die Regierung den Landtag falsch informiert haben könnte!  G.K. schreibt sich um Kopf und Kragen: der Neubau koste viel mehr als die CHF 38.7 Mio., wie dem Landtag berichtet, weil die Zahlen der Regierung im B&A angeblich veraltet waren!

Im B&A der Regierung Nr. 59/2024 an den Landtag steht auf Seite 45 – Zitat: „Bei Beibehalt der Tiefgarage würden sich die Kosten für den Hochbau auf rund CHF 33.2 Mio. (indexiert CHF 38.7 Mio.)“ belaufen. Das sind nur 0.1 Mio. mehr als die Altbausanierung (indexiert CHF 38.6 Mio.).

Welche Regierung meint G.K.? Was bezweckt das „Vaterland“ mit solchen Artikeln? Warum kommt diese wundersame Erkenntnis kurz vor Versand der Abstimmungsunterlagen? Warum werden fast nur Artikel zu Gunsten der Altbausanierung publiziert? Ist das „Vaterland“ noch unabhängig? Können wir auf solchen Journalismus verzichten? Siehe Leserbrief Franz Wachter von gestern!

Das „Vaterland“ sollte sich besser Gedanken darüber machen, warum es wegen der Altbausanierungsprojekt zu so einem Fiasko kommen konnte und wer dafür verantwortlich ist. Die Altbausanierung verursachte bisher schon mehrere Nachtragskredite – total CHF 13.6 Mio.: so lange, bis der Landtag 2024 einen Schlussstrich zog und den Kreditüberschreitungen der alten Regierung mit 17 zu 8 Stimmen eine klare Absage erteilt hat. Die Gemeinde Vaduz beschoss trotzdem mit 8 zu 5 Stimmen diese schweren Fehler erneut mit Geld der Gemeinde zu beheben – es gab bis heute drei Beiträge für das Land, total CHF 8.73 Mio.

Wer zahlt die nächste Kreditüberschreitung? Wieder die Gemeinde Vaduz? Daher NEIN zum Gemeindebeitrag, damit ein Neubau statt einer Altbausanierung die Probleme behebt.