
Am Montagvormittag endete für den Schaaner die Europameisterschaft in Tallinn mit einem guten 33. Rang im 9-Ball. Auch wenn die Ergebnisse schwarz auf weiss die Leistung von Steve an der EM nicht direkt widerspiegeln, war die Leistung trotzdem gut bis sehr gut. Mit über 100 Teilnehmern war diese EM sehr gut besucht.
Zum Start im 14.1 endlos gab es nichts zu holen gegen den Topspieler und mehrfachen Europameister aus Polen, Fortunski. Lediglich vier Stösse durfte Steve in diesem Spiel spielen und verlor mit -1:100. Die anschliessende Partie gegen Amiraslanov gewann Heeb verdient mit 100:89. Auch den türkischen Soyler bezwang Heeb ohne Probleme mit 100:33. Somit erspielte sich Steve bereits in der ersten Disziplin die Chance auf eine neue persönliche Bestplatzierung. In einem Hin und Her zog der Schaaner dann aber gegen den Slowaken Lang den Kürzeren und verlor mit 60:100. Somit resultierte zum Start der gute 33. Rang.
Im 10-Ball gab es dann im ersten Spiel grosse Probleme mit dem Anstoss, und im zweiten Spiel war das Stellungsspiel (welches sich auch später noch negativ auswirken sollte) das Problem. Auch die sehr schwere Auslosung half dabei nicht. Nach zwei klaren Niederlagen resultierte der 97. Rang.
In der ersten Partie im 8-Ball zeigte Heeb erstmals sein volles Können und spielte einen perfekten Satz gegen den Nordzyprioten Aligullu und gewann mit 8:2. In der Winnersquali setzte zu Beginn wieder der Anstoss aus, und somit geriet Steve direkt mit 0:4 in Rückstand. Dies liess sich der Bulgare Vulchev nicht mehr nehmen und besiegte den Schaaner. In der Losersquali dann die grosse Chance gegen den Isländer Steffanson. Wiederum bekundete Steve grosse Probleme mit dem Stellungsspiel und brachte so seine Racks nicht weg. Der Isländer musste nur jeweils den Tisch abräumen, was er souverän erledigte. Diese Niederlage schmerzte sehr, da viel mehr möglich gewesen wäre. Hier resultierte der 65. Rang.
In der Abschlussdisziplin 9-Ball traf Steve wieder auf einen Spieler aus Nordzypern. Obwohl Aygünlü mehrmals das Glück in Anspruch nahm, setzte sich Steve mit 9:6 verdientermassen durch. Somit war der Einzug, nach einem Freilos in der ersten Runde, in die letzten 64 bereits geschafft. Am Montagmorgen kam es dann zum Duell mit Gudmundson aus Island. Steve spielte sehr gutes Billard, aber wie immer wieder an dieser Europameisterschaft bekam der Schaaner Probleme mit dem Stellungsspiel. Oft lief die weisse Kugel ein bisschen zu weit, was Steve jedes Mal in fast unlösbare Lagen versetzte. Und so kam es, wie es kommen musste: Der Schaaner liess grösstenteils fertige Partien liegen, welche sein Gegner nur noch wegspielen musste. Die grosse Chance auf eine Verbesserung des persönlichen Bestresultates wurde somit kläglich verpasst, denn Steve war klar der bessere Spieler, aber er schlug sich definitiv selbst.
Dennoch sind die zwei 33. Ränge gute Resultate. Für Steve waren die Platzierungen an dieser EM nur ein sekundäres Ziel. Viel mehr ging es ihm darum, die Fortschritte in den letzten zwei Jahren, seit der letzten EM, auch auf dieser grossen Bühne auf den Tisch zu bringen. Auch dies gelang in fast allen Spielen, daher ist das Gefühl, trotz der bitteren Niederlage zum Schluss, rundum positiv. „Ich habe schon lange nicht mehr auf solch einem Material gespielt. Dies ist komplett anders als auf meinem Trainingstisch. Ich muss schauen, dass ich in Zukunft vor einer EM bei uns im Club einen Tisch neu beziehe, damit ich mich besser darauf einstellen kann. Dennoch konnte ich meine Ziele für diese EM erreichen und werde wieder versuchen, mich bis zur nächsten EM dementsprechend zu verbessern, um das nächste Mal meine Bestleistung zu steigern,“ so Steve.