Abschlussbericht der Saison 2024/25 des Lawinendienst des Fürstentums Liechtenstein
Die Schneemessung in Malbun zeigt: die Anzahl der Neuschneetage war minimal und auch die damit verbundene Lawinengefahrenstufe hielt sich während des ganzen Winters in Grenzen.
Der Liechtensteinische Lawinendienst hielt diese Woche seine Saisonabschlusssitzung ab und präsentierte die Daten des Mess- und Beobachtungsdienstes während der vergangenen Wintersaison. Die Daten zeigen verschiedene Messwerte vom 1. November bis zum 30. April auf und weisen dieses Jahr zwei neue Minimumwerte aus. Die Neuschneesumme betrug in der Saison 2024/25 lediglich 378 cm, was weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 647 cm liegt. Dies ist ein neuer Negativrekord und unterbietet das bisherige Minimum um ganze 30 cm. Die maximale Schneehöhe beim Messfeld auf 1610 M. ü. M. (Höhe Malbun Dorf) lag mit 70 cm um einiges tiefer als im vergangenen Jahr (100 cm) und so auch weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 122 cm. Auch die Anzahl der Neuschneetage weist, gemessen seit der Saison 1972/73, ein neues Minimum auf, so waren es in diesem Jahr lediglich 47 Tage, an denen Neuschnee fiel. Der Durchschnitt an Neuschneetagen liegt hier bei 68, im vergangenen Jahr waren es 70 Tage. Die Durchschnittstemperatur lag mit -0.5 Grad während der vergangenen Saison über dem langjährigen Mittelwert von -1.9 Grad.
Kaum Lawinengefahr
Durch den geringen Schneefall während des Winters war auch die Lawinengefahr entsprechend tief. Der Lawinendienst musste während des ganzen Winters weder Massnahmen treffen noch Sperrungen tätigen. So gab es während den 181 Messtagen keinen Tag, an dem die Gefahrenstufe 4 ausgerufen werden musste. An 22 Tagen (12 %) galt die Gefahrenstufe 3, mässige Gefahr, während an 112 Tagen (62 %) die Gefahrenstufe 2 herrschte.
Praktische Weiterbildung in Malbun
Die praktische Weiterbildung der Mitglieder des Liechtensteinischen Lawinendienstes fand Ende Januar in Malbun statt. Dabei wurden verschiedene Lawinensituationen der Vergangenheit betrachtet. Die Gruppe musste anhand unterschiedlicher Kriterien wie Neuschneesumme über mehrere Tage, Wind und Temperaturen die Lawinengefahr jeweils beurteilen und dementsprechend mögliche Massnahmen setzen. So konnten unsichere Entwicklungen in der Gruppe diskutiert werden und lieferten wichtige Hinweise für grundlegende Entscheide im Ernstfall.
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