Leserbrief von Norman Wille, Vaduz
Es ist doch immer dasselbe. Israel bombardiert seine Nachbarn. Der liebe Onkel USA schaltet sich ein (natürlich sind die USA von Anfang an dabei), und der gerade amtierende US Präsident gibt sich als der grosse Verhandler. Und wieder einmal werden es die USA durch geschicktes Verhandeln in letzter Sekunde hinbiegen: Die Staaten rund um Israel werden die Füsse stillhalten.
Na ja, geschicktes Verhandeln war wohl weniger der Vater des Gedankens. Es ist von Anfang an klar, welche Ziele zerstört werden dürfen – und welche nicht. Schliesslich hat jedes Ziel einen Preis, und der steht vorher schon fest. Denn Verhandeln braucht gar niemand mit den Nachbarstaaten Israels. Höchstens um den Preis. Denn nur darum geht’s. Niemand will so eine Sauerei wie einen richtigen Krieg vom Zaun brechen, zu gross die Verheerungen und das Risiko, seinen Schoggi Job in der Politik zu verlieren. Na, dann schon lieber zahlen. Und wenn’s massiv in die Milliarden geht. Die EU wird schon auch noch zur Kasse gebeten werden. Die hat zwar auch kein Geld, aber wenn die Rentner etwas fleißiger Flaschen sammeln, dann wirds schon reichen.
Und so plaudern und zündeln wir weiter, in der Gewissheit, dass es Meister Dollar schon richten wird. Und das wird er. Ganz sicher. Die Frage ist nur, zu welchem Preis. Für wen? Na, für wen schon. Für die Steuerzahler dieser Erde. Sie werden’s schon richten.