Das Gewerbehaus an der Landstrasse 95 in Triesen sticht optisch hervor und fügt sich dennoch harmonisch in die Umgebung ein. Dass in ihm mit der A. Vogt Gebäudetechnik AG ein Gewerbeunternehmen mit Werkstatt und Administration beheimatet ist, lässt sich von der Hauptstrasse kaum erahnen – und dennoch sind das Erd- und das erste Obergeschoss ganz auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten. Auch die weiteren Mieter finden optimale Räumlichkeiten für ihre Zwecke vor.
Texte: Heribert Beck
Das Gebäude, in dem sich die A. Vogt Gebäudetechnik AG am Gewerbeweg in Vaduz bis Ende 2024 befunden hat, war in die Jahre gekommen und im Besitz von zwei Parteien. «Daher haben wir uns vor rund vier Jahren entschieden, an einem neuen Standort ein Objekt zu bauen, dass unseren Bedürfnissen optimal entspricht und dessen Lage uns weitere Vorteile bietet», sagt Giuseppe Cortese, Geschäftsführer der A. Vogt Gebäudetechnik AG. Da die Firma zur ITW Unternehmensgruppe gehört, war das entsprechende Know-how bereits vorhanden. Oliver Bossi, Geschäftsleitungsmitglied der Unternehmensgruppe und Leiter Projektmanagement, übernahm die Hauptverantwortung und machte sich mit Giuseppe Cortese auf die Suche nach einem geeigneten Standort. Fündig wurden sie schliesslich in Triesen an der Landstrasse bei der Einmündung zur Maschlinastrasse und gegenüber dem Spar-Supermarkt. «Wir sind dort an der Hauptstrasse präsent, haben eine Bushaltestelle direkt vor der Eingangstür und sind aus allen Richtungen gut erreichbar», sagt Cortese.
Hohe Aufenthaltsqualität und Minergie-P
Nach der Zusammenlegung der betreffenden Parzellen war die Planung eines Gebäudes gefragt, das auf die Bedürfnisse der A. Vogt Gebäudetechnik AG zugeschnitten ist, aber auch anderen Mietern optimale Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Die Planung übernahm Edgar Hasler von Architektur Hasler in Vaduz in enger Absprache mit Oliver Bossi und Giuseppe Cortese. Eine Vorgabe war dabei, dass Werkstatt und Lager der A. Vogt Gebäudetechnik AG sich im Erdgeschoss in hohen, gut beleuchteten Räumen befinden. Von dieser Voraussetzung ausgehend, entwickelte sich die weitere Planung.
«Wir haben grossen Wert auf eine nachhaltige Energienutzung gelegt. Entstanden ist schliesslich ein Gebäude im Minergie-P-Standard», sagt Oliver Bossi. «Beispielsweise nutzen wir das Grundwasser zum Heizen wie zum Kühlen und speisen es anschliessend ins Netz ein. Zwei Nachbargebäude profitieren ebenfalls von dieser Lösung.» Giuseppe Cortese ergänzt: «Wichtig für die Aufenthalts- und damit Arbeitsqualität war uns neben der natürlichen sowie künstlichen Beleuchtung in Werkstatt wie Büros auch die Akustik. Direkt an der Hauptstrasse ist ein ausreichender Lärmschutz von grosser Bedeutung. Das konnten wir von aussen her durch entsprechende Fenster erreichen. Im Inneren sorgen Teppiche, Deckenpanele und Akustikwände für eine ruhige Atmosphäre.» Den Arbeitsabläufen überaus dienlich ist ausserdem die Tatsache, dass nun alle zusammengehörigen Arbeitsplätze bei der A. Vogt Gebäudetechnik AG jeweils auf einer Etage vereint sind.
Robuste Fassade mit edlem Touch
Grossen Augenmerk haben Oliver Bossi und Giuseppe Cortese auch auf die Optik des Gewerbehauses gerichtet. «Die robuste und geradlinige Gebäudehülle spiegelt das im Inneren betriebene Handwerk wider. Das Farbspiel an Fassade, Staketen und Rollläden gibt dem Ganzen einen edlen Touch», sagt Giuseppe Cortese. Oliver Bossi verweist seinerseits auf das Doppelschalenmauerwerk der Fassade, das optisch mit dem Spar-Supermarkt und den anderen Baukörpern desselben Ensembles harmoniert. «Diese Gebäude stammen ursprünglich ebenfalls von der ITW. Wir haben darauf geachtet, dass sie als zusammengehörig wahrgenommen werden und das Gewerbehaus sich dennoch abhebt. Vom Vorschlag, den Edgar Hasler für die Optik gemacht hat, waren wir von Anfang an begeistert, und die Umsetzung ist ihm sowie den beteiligten Handwerkern grossartig gelungen. Selbst, wenn dies einen immensen Arbeitseinsatz bedeutet hat. In der Fassade ist beispielsweise jeder Stein einzeln von Hand gesetzt, was sie äusserst langlebig macht.»
Entstanden unter Einbezug der Mitarbeitenden
Die Arbeiten an der Fassade haben die Bauarbeiten zwar ein wenig verlängert. «Doch angesichts der Nutzung war uns diese Robustheit wichtig», sagt Bossi. Bedenke man, dass auch eine aufwendige Grundwasserabsenkung notwendig war, bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden konnte, seien knappe zwei Jahre Bauzeit ohnehin eine beachtliche Leistung der beteiligten Unternehmen. «Dass wir dabei grossen Wert darauf gelegt haben, Firmen aus Liechtenstein und dem näheren Umkreis zu berücksichtigen, hat sich bewährt.» Dem kann Giuseppe Cortese nur beipflichten: «Wir haben seit dem Einzug im Januar alle viel Freude mit unserem neuen Arbeitsplatz. Das liegt mit Sicherheit nicht zuletzt daran, dass wir die Mitarbeitenden von Anfang an eng in die Planung eingebunden haben, sodass jeder seine Bedürfnisse äussern konnte. Unser Dank geht diesbezüglich an die ITW, die uns viele Freiheiten gelassen hat.»
«Architektonisch hochwertig, modern und nachhaltig»
In enger Zusammenarbeit mit der ITW Unternehmensgruppe hat die Projektentwicklung über mehrere Jahre angedauert. Gemeinsam mit der Landesbehörde und der Gemeinde Triesen wurde ein Überbauungsplan ausgearbeitet und zur Genehmigung gebracht. Im Zuge der Bewilligung wurde Landfläche an die öffentliche Hand abgetreten, um die für die Ortserschliessung wichtige Bushaltestelle umzusetzen und den Kreuzungsbereich der Einfahrt von der Gemeindestrasse in die Landstrasse zu optimieren.
Die gesamte Überbauung umfasst die beiden rückwärtigen Wohnanlagen mit 24 Kleinwohnungen sowie das Gewerbe und Dienstleistungsgebäude entlang der Landstrasse mit über 3000 Quadratmetern Fläche. Die Bauvolumen übernehmen die Gebäudehöhen der umliegenden Bauten und fügen optimal in die wachsende Bebauungsstruktur entlang der Landstrasse ein.
Im Rahmen der Sonderbauvorschriften des Überbauungsplan werden an die Qualität der Architektur und Optimierung des Energieverbrauchs erhöhte Anforderungen gestellt.
In einer sehr guten Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft, Projektleitung Oliver Bossi, sind zuerst die beiden Wohnanlagen und gleich im Anschluss das Gewerbe und Dienstleistungsgebäude über eine Bauzeit von vier Jahren realisiert worden. Die Herausforderungen, welche gemeistert werden mussten, insbesondere die Leistung des Bauleiters David Hasler und aller Handwerker und Unternehmer, war immens. Entstanden ist eine architektonisch hochwertige, moderne und nachhaltige Wohn- und Arbeitsumgebung.
Der Entergieverbrauch der Gesamtanlage ist auf ein Minimum reduziert, die Wohnanlage errecht den Minergie-A-Level und das Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude ist Minergie-P-zertifiziert. Diese Bezeichnung gilt für Niedrigstenergie-Bauten.
Für mich persönlich als Architekt ist die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft und den Nutzern des Gebäudes immer etwas Besonderes, und es ist mir ein Anliegen, im Sinne der Bauherrschaft und des finanziellen Rahmens zu agieren. Dabei lege ich grossen Wert auf räumliche Gestaltungsregeln, gute Belichtung und einheitliche, robuste Materialien.
Für die Realisierung und Umsetzung eines jeden Bauvorhabens konzentriert sich die Planung, Bauüberwachung und die gesamte Koordination aller Arbeiten im Team des Architekturbüros. Diese Arbeit zu meistern, ist nicht einfach. Besonderer Dank gebührt der Bauleitung, David Hasler, und der Konstruktionsplanung, Stefan Frommelt.
Abschliessend bedanke ich mich im Name des Teams und des Architekturbüros bei der Bauherrschft ITW Unternehmensguppe für die gute Zusammenarbeit und die Bauauftragung zur Realisierung der Gesamtüberbauung.
Die A. Vogt AG: Ein Familienbetrieb wächst kontinuierlich
Ihr Weg hat die A. Vogt Gebäudetechnik AG bereits durch über 75 Jahr und an mehrere Standorte geführt. Nun hat das Traditionsunternehmen an der Landstrasse 95 in Triesen eine ideal auf seine Bedürfnisse
zugeschnittene Heimat gefunden.
Andreas Vogt (1918–2002) war knapp 16 Jahre alt, als er damit begann, den Beruf des Sanitär- und Heizungsinstallateurs zu lernen. Seine Ausbildung führte in über den Lehrbetrieb in Azmoos und die Gewerbeschule in Buchs bis zur Sanitärfachschule in Bern. 1949 beherrschte er sein Metier längst, als er sich entschied, sich in seiner Heimatgemeinde Balzers selbständig zu machen. So gründete er im Gnetsch sein Sanitär- und Heizungsgeschäft, die nach ihm benannte A. Vogt AG. In der Folge wuchs die Firma kontinuierlich – sowohl in Bezug auf die Mitarbeiterzahl als auch auf das Tätigkeitsfeld, das sich, basierend auf Qualität, Fachkompetenz und Verlässlichkeit, zunehmend in Richtung Haustechnik im Allgemeinen bewegte. Das erforderte selbstredend zusätzlichen Raum. So wechselte das Büro – damals war noch längst keine Rede vom «Backoffice» – 1958 nach Vaduz und dort in den nächsten Jahren mehrmals seinen Standort. Die Werkstatt hingegen war bis 1983 an ihrem angestammten Ort im Gnetsch, bevor der Platzbedarf auch diesbezüglich einen Umzug erforderlich machte, und zwar ins Gewerbegebiet Neugrüt.
Gesellschaftlicher Einsatz und Übergabe an den Sohn
Andreas Vogt fand in dieser Zeit des Wachsens und Gedeihens seiner Firma trotz allen Einsatzes für seine Arbeit und seine Firma noch die Zeit, sich für die Gesellschaft zu engagieren: Er war von 1953 bis 1962 Landtagsabgeordneter und von 1965 bis 1974 als Regierungsrat verantwortlich für das Ressort Soziales, wurde für seine Verdienste zum Ehrenmitglied der Vaterländischen Union und des Männergesangsvereins Balzers sowie zum Ehrenpräsidenten des FC Balzers ernannt und mit dem Komturkreuz des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens ausgezeichnet.
Aus dem Arbeitsleben zog Andreas Vogt sich 1987 zurück. Die Geschäfte der A. Vogt AG führte daraufhin sein Sohn Werner Vogt, der die Firma weiter ausbaute. Er setzte auf die Kombination von traditionellem Handwerk mit modernen Technologien und bot seinen Kunden massgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Heizung, Sanitär, Lüftung und Klima. 1991 konnte Werner Vogt mit seinen Mitarbeitern einen Neubau am Gewerbeweg in Vaduz beziehen, in dem zum ersten Mal alle Sparten des Unternehmens unter einem Dach vereint waren. Doch auch dort wurden die Platzverhältnisse im Lauf der Zeit eng. Mit dem Bezug des Gewerbehauses an der Landstrasse 95 in Triesen ist die A. Vogt Gebäudetechnik AG, wie das Unternehmen seit August 2015 heisst, nun aber wieder auf viele Jahre hinaus bestens aufgestellt.
Die neue Heimat: «Grossartiges, funktionales Gebäude»
«Wir legen grossen Wert auf persönliche Beratung und individuelle Betreuung. Unser Anspruch ist es, nachhaltige und effiziente Gebäudetechniklösungen zu realisieren, die höchsten Standards entsprechen. Dank unserer langjährigen Erfahrung und eines motivierten Teams setzen wir sowohl private als auch gewerbliche Projekte erfolgreich um», sagt Giuseppe Cortese, der heutige Geschäftsführer der A. Vogt Gebäudetechnik AG, die im vergangenen Jahr mit der W. Kaufmann AG ein weiteres Unternehmen aus der Haustechnikbranche übernommen hat. Mit seinen Mitarbeitern sieht er sich als Dienstleister in allen Fragen, die Heizungsinstallationen und -sanierungen, Sanitärinstallationen und Bad-Umbauten, Lüftungs- und Klimatechnik, Service und Wartung sowie die Planung sämtlicher haustechnischer Anlagen und Komponenten betreffen. Cortese ist froh, dabei auf ein genauso kompetentes wie motiviertes Mitarbeiterteam zählen zu dürfen. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass dies der stetigen Investition in den Nachwuchs bedarf. «Wir sind stolz darauf, ein zertifizierter Top-Lehrbetrieb zu sein und jungen Menschen eine erstklassige Ausbildung in der Gebäudetechnik zu ermöglichen. Unsere Lernenden profitieren von einem praxisnahen und zukunftsorientierten Ausbildungsprogramm, das sie optimal auf ihre berufliche Laufbahn vorbereitet. Mit erfahrenen Ausbildnern, modernster Technik und spannenden Projekten schaffen wir die besten Voraussetzungen für den Berufseinstieg und die Basis für eine erfolgreiche Karriere.» Das gute Betriebsklima in der A. Vogt Gebäudetechnik AG trägt sein Übriges dazu bei. Und nun verfügen die Mitarbeitenden auch über die idealen Räumlichkeiten, um ihr Bestmögliches für die Kundenzufriedenheit zu leisten.
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