Dressurreiten: Auch «Donovan» überzeugt

Die Dressurreiterin Léonie Guerra wagte sich vergangenes Wochenende für einmal mit ihrem zehnjährigen Hannoveraner Wallach «Donovan» an die zwei nationalen Bewerbe M26 und St.-Georg (S-Level) im solothurnischen Balsthal. Und die Bilanz darf sich sehen lassen: Nach zwei Siegen in zwei M-Prüfungen im vergangenen November in Schaffhausen zeigte Donovan weitere Fortschritte mit einem Sieg (M26) und zweiten Rang (Georg).

«Donovan konnte seine Klasse erfolgreich unter Beweis stellen. In beiden Auftritten konnten wir knapp 70 Prozent (69,92 % und 69,87 %) einheimsen. Das war ein klares Statement, Donovan war dank seiner coolen Ausstrahlung ein echter Blickfang und die Präsenz im Dressur-Viereck war toll», lobte Léonie Guerra ihren Wallach.

Von Ernst Hasler

«Einmal mehr durfte ich erfahren, wie egal das Talent eines Pferdes ist und welche Herausforderungen sich jeweils bei der Ausbildung stellen», bemerkte Guerra und ergänzte: «Immer wenn man auf eine Plateau-Phase gelangt und einen Erfolg zelebrieren kann, bin ich jeweils verwundert, was letztlich doch möglich gewesen ist. Man lächelt, blickt zurück und denkt, was man nicht alles realisieren kann, wenn man konsequent arbeitet und nicht immer alles gleich in Frage stellt.»

Donovan und Galina seien zwei unterschiedliche Dressurpferde. Donovan habe nicht die Leichtfüssigkeit in ihren Knochen, sei nicht so filigran und wie Galina gebaut. Sie sei athletischer und stämmiger, somit keine Ballerina. Dank Gymnastik, gezieltem Kraftaufbau, Ausbildung und Technik sei Donovan zu einem «top Athlet gereift. Sie hat diese zwei Prüfungen souverän gemeistert. Im Bewerb St. Georg ist sie gut gelaufen und hat den Sieg knapp verpasst. Von vielen Personen erhielten wir ein sehr gutes Feedback: Die Vorstellung war toll; der Auftritt war geprägt von Energie, Kraft und Eleganz», ergänzte Guerra. Individuell können mit jedem Pferd Erfolge gefeiert werden, nichts sei unmöglich. Jedes Pferd habe seine Herausforderungen und Stärken, die gilt es zu vereinen. Wenn man geduldig dran bleibt und das Ziel nicht aus den Augen verliere, ohne verbissen zu sein. Die tag tägliche Arbeit mit dem Pferd sei zielführend.

«Donovan hat seine Sache extrem gut gemacht»

Plötzlich sei man fünf Stufen weiter, obwohl das einem im Tagesgeschäft nicht klar wird. «Erst wenn sich ein Turniererfolg einstellt, blickt man zurück und stellt sich die Frage, woher bin ich gekommen und wo stehe ich jetzt. Das ist echt krass. Donovan hat seine Sache extrem gut gemacht, liess sich nicht ablenken, wirkte sehr konzentriert und teilte seine Energie sehr gut auf. Obwohl wir erst um 20.30 Uhr die zweite Tagesprüfung absolvieren konnten, hätte ich ihm diese Leistung nicht zugetraut», klang Léonie Guerra euphorisch.

Dressurreiten. CD Balsthal Kanton Solothurn (CH) Prüfung 2. AChoix-M: 1. Léonie Guerra (LIE) auf Donovan, 69,92 %. 2. Christina Mörtl (CH) auf Samson SZ, 69,55 %. 3. Silvia Schneider (CH), auf Dali RR, 67,76 %. – 17 Teilnehmer.

Georg: 1. Melanie Hofmann (CH) auf Medina L, 71,18 %. 2. Léonie Guerra (LIE) auf Donovan, 69,87 %. 3. Lars Bürgler (CH) auf First Passion, 69,21 %. – 24 Teilnehmer.