Heuchelei mit System?

Leserbrief von Silvia Ritter zum Statement von Alexander Batliner im FBP-Blickwinkel

Was für ein durchschaubares Schauspiel! Der FBP-Parteichef versucht derzeit krampfhaft, den DpL-Abgeordneten Achim Vogt und gleich seine ganze Partei in die rechte Ecke zu rücke; dies nur, weil Vogt im Europarat mit der FPÖ in einer Fraktion sitzt. Ein willkommener Vorwand, um politisch Stimmung zu machen und unbequeme Stimmen zu diffamieren.

Doch wie glaubwürdig ist diese Empörung eigentlich? Letzte Woche radelten Regierungsrat  Öhri (FBP) und Maurens Vorsteher Frick (VU) fröhlich mit dem Vorarlberger FPÖ-Chef Bitschi durch die Gegend-  dies ganz ohne mediales Donnerwetter oder moralischen Zeigefinger. Kein empörter Aufschrei. Kein Verdacht, „rechts“ zu sein. Warum nicht, Herr Batliner?

Offenbar wird hier mit zweierlei Mass gemessen. Wenn die eigene Seite Nähe zur FPÖ pflegt, ist das plötzlich völlig harmlos. Wenn es aber einem politischen Gegner wie der DpL angelastet werden kann, wird der moralische Knüppel geschwungen. Diese Doppelmoral ist nicht nur unglaubwürdig; sie ist gefährlich für unsere politische Kultur.

Wer wirklich gegen Extremismus eintreten will, sollte sich zuerst an die eigene Nase fassen und aufhören, mit billigem Populismus die politische Konkurrenz zu diffamieren?