Medienvielfalt – ein Fremdwort?

Lesermeinung von Beat Schurte, Eschen

In Liechtenstein wird gerne von „Medienvielfalt“ gesprochen, doch die Realität bleibt ernüchternd — und teils sogar zynisch. Jahrzehntelang dominierten Parteizeitungen das Meinungsbild. Heute gibt es de facto nur noch eine Tageszeitung mit klarer Parteianbindung.

Doch anstatt private, unabhängige Medien aktiv zu fördern und echte Vielfalt zuzulassen, werden genau diese kleinen, bereits bestehenden Zeitschriften, oder  aufkommenden Plattformen von der Politik stiefmütterlich behandelt — bestenfalls ignoriert, schlimmstenfalls gezielt ausgebremst. Medienvielfalt scheint in Liechtenstein nur dann erwünscht, wenn sie brav ins parteipolitische Narrativ passt.

Das Ergebnis? Statt kritischem Journalismus erleben wir Einheitsberichterstattung im Dauerschleifenmodus. Wer sich abseits davon informieren will, muss Glück haben — oder den Blick ins Ausland richten. Für ein Land mit demokratischem Anspruch ein Armutszeugnis.