Leserbrief von René Steiger, Schaan
Seit dem Aus von Radio L am 3.5.2025 wollen sich gewisse Kreise einfach nicht damit abfinden. In einem Leserbrief im Vaterland vom 5.7.2025 wird wiederum nach der alten Leier „was nicht sein kann, darf nicht sein“ nach Schuldigen gesucht. Vergessen wird dabei, dass der Mensch wohl ein sehr kurzzeitiges Gedächtnis hat. Das Liechtensteinische Stimmvolk hat am 27.10.2024 über das Initiativbegehren zur Aufhebung des Gesetzes über den „Liechtensteinischen Rundfunk“ abgestimmt.
Was dazu geführt hat, waren verschiedene Possen der Politik, Regierung, Landtag und nicht zuletzt auch Radio L selbst: Fristlose Entlassungen, Mobbingvorwürfe und ein VR-Präsident in eigener Herrlichkeit und Überheblichkeit. Hohe Prozess- und Gerichtskosten da und dort, die mit dem Betrieb nichts zu tun hatten. Versprechungen des VR-Präsidenten, dass keine finanziellen Husarenstücke (!!!) mehr folgen sollten. Aber auch scharfe Kritik an der redaktionellen Leistung. Ein Betrieb, geführt unter dem Segen der Regierung – unfreiwillig jahrelang finanziert durch die Steuerzahler in Liechtenstein.
Das Stimmvolk hatte von diesen Machenschaften genug. Nachzulesen in diesen (und noch mehr) Quellen:
Erst privat, dann öffentlich-rechtlich, wieder hin zu privat – und nun das Aus! – Vaterland online
Im Zweifel für Radio Liechtenstein – Vaterland online
Ein Hochglanzbericht über das «vielleicht schwierigste Jahr» – Vaterland online
Trotz schwerer Kritik mehr Geld für Radio L – Vaterland online
Am Ende blieb ihm nur noch der Rücktritt – Vaterland online
Wer diese Fakten nicht wahrhaben will, braucht nicht nach Schuldigen zu suchen. Radio L ist passé. Fragen wir uns lieber, wie das eingesparte Geld besser eingesetzt werden könnte. Beiträge an die Lie:zeit, 1FLTV und Landesspiegel. Diese Medien sind eine willkommene Erweiterung für das Land und wahrscheinlich dankbar für etwas mehr Medienförderung.