Forumsbeitrag des Verkehrsclub Liechtenstein VCL
Auto-Staus werden vor allem durch Arbeitswege verursacht; meist allein im Auto und oft nur kurze Wege. Das führt zu zwei verknüpften Herausforderungen für unser Land: hohe externe – von der Gesellschaft, nicht dem Verursacher getragene – Kosten (z.B. Schadstoffemissionen, Lärm, Unfälle; 7.8 Rappen pro Auto-Personenkilometer) des Auto-dominierten Transportsystems und ineffiziente Ausnützung des raren Raums. Auto-Staus sind zudem ein Regulativ für eine überlegte Verkehrsmittelwahl. Doch wie kann für Arbeitswege ein Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Verkehr gelingen?
Dazu meint Prof. Kay Axhausen ETH Zürich im Projekt E-Bike City: «Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass eine verbesserte Veloinfrastruktur zwar eine Grundvoraussetzung für höhere Veloanteile darstellt, substanzielle Verlagerungen vom MIV auf das Velo jedoch erst dann erfolgen, wenn das Autofahren deutlich unattraktiver gemacht wird. Besonders stark zeigt sich dieser Effekt, wenn die Reisezeiten für den MIV spürbar zunehmen.»
Allgemeiner formuliert:
– Verbesserung eines Verkehrsmittels (z.B. Linienbus), das man nicht benützt, bewirkt nur ein geringes Umsteigen vom Auto auf dieses Verkehrsmittel.
– Verschlechterungen, die das gewohnte Verkehrsmittel (z.B. Auto) unattraktiver machen, bewirken ein deutliches Umsteigen auf nachhaltigere und effizientere Verkehrsmittel (z.B. Linienbus).
– Infrastrukturausbau des Verkehrsmittels, das gefördert werden soll (z.B. konsequente Busbevorzugung).