Bevor (wenn überhaupt, dann wahrscheinlich nicht in nächster Zeit) Putin mit Trump zusammentrifft, will sich der Kreml-Chef nach neuesten Meldungen zuerst mit seinen Nachbarstaaten und Verbündeten zum Ukraine-Krieg absprechen. Die allermeisten Kreml-Kenner sehen hinter dieser Aktion eine weitere Verzögerungstaktik von Wladimir Putin, weil für ihn auf dem Schlachtfeld momentan eine bessere Situation als die der Ukraine vorherrscht. Putin sieht schon den Sieg vor Augen. Es verdichtet sich immer stärker der Verdacht, dass Putin den US-Präsidenten weiter an der Nase durch den Ring zieht.
Nach Mitteilung des Kremls informierte Putin den usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew über seine Gespräche mit US-Unterhändler Steve Witkoff in Moskau am Mittwoch. Ebenso wurde der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew unterrichtet. Beide Gesprächspartner hätten diplomatische Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Krieges befürwortet, hieß es. Auch mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko und mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping soll Putin nach Angaben aus Minsk telefoniert haben.
Russland und USA bereiten Gipfel vor
Bislang gibt es weder von den USA noch von Russland Angaben darüber, welche Vorschläge für ein Ende des Ukraine-Krieges Witkoff in Moskau gemacht hat. Vereinbart wurde aber der erste Gipfel zwischen den USA und Russland seit 2021, der bereits in den kommenden Tagen stattfinden könnte. Zeit und Ort wurden allerdings bislang nicht genannt. Und die Ukraine wäre nicht dabei, so auch nicht die EU.
Trump: Kein Wort zum Ablauf de 10-Tagefrist und zu den Zollankündigungen
Auch in der US-Hauptstadt hat der Freitag begonnen – und damit der Tag, an dem Donald Trumps Frist an Russlands Präsident Putin auslaufen soll. Waffenruhe im Ukraine-Krieg oder Zölle gegen Moskaus Handelspartner. Das hatte der US-Präsident mit Verweis auf eine 10-Tage-Frist am 29. Juli angekündigt. Somit wäre heute Freitag Fristende. Von Zoll-Ankündigungen war aus Washington jedenfalls bis zum Abend jedoch nichts zu hören.
Stattdessen feiert Trump in einem Post auf seiner Plattform Truth Social seine weltweit verhängten und äusserst umstrittenen Zölle und die dadurch «boomende US-Wirtschaft.» Gleichzeitig schwingt Trump die Einschüchterungskeule und malt eine Wirtschaftskrise wie im Jahr 2029 an die Wand. Quelle FR.
