Über 60 000 Tote Palästinenserinnen und Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza identifiziert. Mit unerbittlichen Luftschlägen auf dichtbesiedelte Gebiete, auf Schulen, Krankenhäuser und weitere zivile Einrichtungen, mit der gezielten Tötung von Ärztinnen und Ärzten, Journalistinnen und Journalisten und anderen Zivilistinnen und Zivilisten und der Nutzung menschlicher Schutzschilde hat die israelische Armee schwerste Kriegsverbrechen begangen.Das Leid beschränkt sich aber nicht auf den Tod aus der Luft. Seit der israelischen Bodenoffensive hat sich die Situation deutlich verschärft. Millionen Menschen mussten ihr Zuhause in Richtung sicherer Zonen verlassen, die dann doch wieder bombardiert wurden. Die meisten Familien wurden bereits mehrere Male vertrieben. Tausende wurden ohne Anklage gefangen genommen, ihr Aufenthaltsort ist ihren Familien unbekannt.Bis Anfang 2025 konnten die UNO und andere internationale Organisationen noch Hilfe leisten. Seit ihre Hilfe in Gaza von der israelischen Regierung verboten wurde, ist die Versorgung der Bevölkerung fast komplett zusammengebrochen. In Gaza gibt es nur noch wenig Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente. Die Hilfe, die Gaza noch erreicht, wird von der israelischen Armee sabotiert. Regelmässig kommt es zu Massakern an Hilfesuchenden durch israelische Soldaten. In den letzten Wochen sind über tausend Menschen auf diese Weise getötet worden. Derweil verhungern die Überlebenden. Nun hat Israels Regierung entschieden, die Angriffe auszuweiten. Gazas ausgehungerte Einwohnerinnen und Einwohner sollen ein weiteres Mal vertrieben werden.
Bereits letztes Jahr kam der UNO-Sonderbericht zum Schluss: Das Töten, die humanitäre Katastrophe – es han-delt sich um nichts anderes als einen Völkermord an den Palästinenserinnen und Palästinensern.
Die Regierung muss das anerkennen. Sie muss sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die internationale Gemeinschaft die in ihrer Macht liegenden Instrumente nutzt, um den Völkermord zu beenden, die Not zu lindern, Kriegsverbrechen zu bestrafen sowie gleiche Rechte und Reparationen für alle Überlebenden zu garantieren. Ein erster Schritt wäre die Anerkennung Palästinas als Staat.