Wer Reittherapie will, muss zonieren – jetzt

Leserbrief von Markus Sprenger,
Rheinau 16, Triesen

Wenn wir in Liechtenstein Reittherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen wirklich wollen, müssen wir ihr auch Raum geben. Pferdegestützte Therapie ist medizinisch anerkannt und sozial hoch wirksam – kein Freizeitluxus. Dass solche Angebote weiterhin an raumplanerischen Hürden scheitern, ist weder fachlich noch gesellschaftlich vermittelbar.

Die Lösung liegt bereit: eine Sondernutzungszone „Pferd & Therapie“ (alternativ die Wiederaufnahme einer LW 2) mit befristeter Bewilligung für 5–10 Jahre als Pilot. Mit strengen Auflagen – begrenzter Tierbestand, klare Betriebszeiten, Immissions- und Verkehrskonzept, fachgerechte Mistbewirtschaftung, jährliches Monitoring, Rückbauklausel bei Verstössen – entsteht sofort Rechtssicherheit, ohne die Landwirtschaftszone auszuhöhlen.

Gartnetsch Süd in Triesen ist dafür prädestiniert: Der Standort wurde bereits Mitte der 1990er Jahre für einen Reitstall positiv beurteilt; damals scheiterte die Einzonierung aus politischen Gründen. Heute gilt es, diese fachliche Grundlage zu aktualisieren – es fehlt einzig der Wille.

Und es geht um Fairness: Für Kletterhallen, Fussball- oder Tennisanlagen finden Gemeinden Lösungen. Dann darf für die Schwächsten der Gesellschaft der Türrahmen nicht enger sein.

Forderung an Gemeinderat Triesen und Regierung:

  1. Grundsatzentscheid jetzt zur Ausweisung einer Sondernutzungszone „Pferd & Therapie“.
  2. Planungsauftrag innert 60 Tagen; Gartnetsch Süd als Pilotstandort.
  3. Befristete Pilotbewilligung (5–10 Jahre) mit verbindlichem Auflagenkatalog, jährlichem Monitoring und klarer Rückbauklausel.
  4. Landesweite Regelung bis Ende 2025, damit Rechtssicherheit für alle Equiden Halter entsteht.

Warten hilft niemandem – Handeln hilft vielen.