Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
Die Bahn ist der „Punchingball“ für eine tief sitzende Dysfunktionalität im Land. So Ökonom Thomas Ehrmann zur deutschen Bahn. Wäre Ehrmann Liechtensteiner, würde er wohl über unsere Politik samt Gesundheitswesen zur gleichen Erkenntnis kommen, womöglich sich aber noch pestillenzischer und dynamischer ausdrücken. Obwohl bei der DB ist ja alles da. Schienennetz, Bahnhöfe, Lokführer und Fahrgäste eher zu viel, wie zu wenig und dennoch fahren die Züge, wenn sie denn überhaupt fahren, meilenweit am Fahrplan vorbei, wie man täglich erfährt.
Ähnlich wie bei unserer Politik im Allgemeinen und dem Spitalchaos im Besonderen, wo Ehrmann gar die Schnappatmung bekäme. Auch hier ist alles hier. Grundstück, Geld, Plan, Personal, Ideen, genug Doktoren, ja sogar der gute Wille und trotzdem macht das Land in der Spitalfrage jeweils nach einem Schritt nach vorne, wieder drei zurück. Sinngebende, gar tragende Elemente der Spitalplanung, angelehnt an die Vorgaben zu einer Alpkäserei, sind Phasen des Nichtstuns und der angeregten Stille. Nachdem die ersten Architekten und auch die Direktorin und ein gewichtiger Stiftungsrat, vor diesem Inbegriff des Hanebüchenen auf allen Ebenen Reissaus genommen haben, darf man gespannt sein, ob dort oben an des Rheines Wellen, jemals ein Heublumeneinlauf gegen Flatulenzen durchgeführt werden wird. Auf keinen Fall den Aufrichtbaum jetzt schon aussuchen, denn falls er allen Unkenrufen zum Trotz doch noch gebraucht wird, ist er dann ja mit 38 Metern Höhe, höher wie das Spital selbst.
Und nun poltert auch noch die Freie Liste unverblümt gegen die neue Regierung, die seit ihrem Amtsantritt; ausser küss die Hand gnädige Frau, noch gar nichts getan hätte. Obwohl die Regierungschefin hat ja versprochen, dass sie unser grösstes, das Verkehrsproblem in politisch kleinen Schritten lösen werde. Also jährlich sieben Strassenverengungen und achtzig neue Eisenpfosten. Macht in 4 Jahren 28 Felgenkiller und 320 Pfosten.